Wenn die Zeit beginnt das Pferd einzudecken oder nicht, stellt sich täglich die Frage:
Wieviel Gramm?
Welche Decke (Marke)?
Gefüttert oder nicht?
Regendecke?
Liner?
Ohne Decke?.
Ja, es ist jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung.
Allerdings benötigt nicht jedes Pferd eine Decke.
Es hängt auch nicht nur vom Alter ab, sondern, ob der Bedarf für das Pferd vorhanden ist.
Ältere Pferde haben oftmals den Bedarf, weil.....
- Arthrose vorliegt (wenn der Körper warm gehalten wird, entsteht eine verbesserte Durchblutung und davon profitieren auch die Gelenke)
- um die Energie zu erhalten
- damit das Pferd nicht abnimmt (bei Kälte wird mehr Energie verbraucht)
- um Koliken (vor allem bei anfälligen oder älteren Pferden) zu vermeiden
- Rückenschmerzen zu vermeiden
- Muskelverspannungen vermeiden und die Muskulatur warm und gut durchblutet zu halten
- damit das Pferd warm bleibt, aber ohne zu schwitzen
- damit das Pferd trocken bleibt
- damit das Pferd weniger Fell entwickelt
- oder auch, damit es sauber bleibt....
Fangen wir mal an, welche Decke benötigt wird.
Je nach Wetterlage und (gefühlter) Außentemperatur greifen wir zur Decke.
Nimmt man nur eine Regendecke mit 0g, wird das Pferd nicht nass und ist vor kaltem Wind geschützt. Allerdings kann eine nasse und ungefütterte Decke auch unangenehm auf dem Pferderücken sein, wenn z.B. die nasse Decke auf dem Pferderücken klebt. Außerdem ist ein großer Nachteil, dass das Pferd das Fell nicht mehr aufstellen kann, um sich vor der Kälte zu schützen.
Nehmen wir eine 50g oder 100g Decke, ist das Pferd gut geschützt und kann die Wärme im Körper in der Regel gut halten. Sollte es doch kalt am Körper sein, greifen wir zu einer Decke mit mehr Füllung oder legen einen Liner drunter.
Bei einer guten Decke, die in der Regel atmungsaktiv sind, schwitzt das Pferd nicht so schnell, selbst wenn es tagsüber doch mal wärmer wird.
Bei kälteren Temperaturen oder Regentagen, sollte man über eine dickere Decke, einen Liner oder tägliche Deckenwechsel (wegen Nässe) nachdenken.
Leider ist es im Alltag aber so, dass die Temperaturen und Wetterlagen mehrfach am Tag wechseln können.
Wenn es tags warm ist und nachts kalt/nass, dann könnte man es so handhaben, dass nur nachts die Decke aufs Pferd kommt.
So kann die Haut mal durchatmen und das Pferd bekommt die Möglichkeit, sich mal schön durchzulüften und zu wälzen.
Allerdings ist diese Variante nicht für jeden Pferdehalter möglich, außer man hat Helfer am Stall, die ein- oder ausdecken.
Mehrere Decken übereinander schränken das Pferd in der Bewegung ein und sind doch ein ziemliches Gewicht auf dem Körper. Stell Dir vor, Du ziehst 2 oder sogar 3 Decken übereinander an..... Da ist die Bewegungseinschränkung und evtl. das Gewicht schon enorm.
Zusätzlich hat jedes Pferde individuelle Bedürfnisse, welche Decke mit wieviel Gramm es benötigt.
Ist das Pferd verschwitzt, ist die Decke zu viel oder hat zu viel Füllung (möglich wären natürlich auch krankhafte Symptome, weshalb das Pferd schwitzt).
Wie prüfe ich, ob mein Pferd mehr oder weniger Gramm in der Decke benötigt?
Am besten mit der Hand unter die Decke fassen und so prüfen, ist das Pferd warm, kühl, nass oder gar verschwitzt.
Ich bleibe mal beim alten Pferd:
Hier sind die Bedürfnisse möglichst sehr genau zu beachten, damit es seine eigene Körperwärme sowie Körperenergie halten kann..
Außerdem liegen meist schon Erkrankungen im Bewegungsapparat oder Muskelverspannungen vor, so dass schon deshalb eine Decke hilfreich ist.
Ältere Pferd können meist nicht mehr genügend Raufutter fressen, bekommen evtl. schon Zusatzfutter, wie Heucobs usw. Dann ist es um so wichtiger einzudecken, damit das Pferd, ohne noch mehr Energie verbrauchen zu müssen, sein Gewicht halten und gesund bleiben kann. Denn Futter = Energie.
Auch, um den Bauchraum/die Gedärme warm zu halten, damit es nicht unnötig zu einer Kolik kommt. Denn, Verdauung braucht Wärme.
Aber welche Decke nehme ich denn?
Es gibt günstige und teure Decken.
Auch die günstigen Decken können wirklich sehr gut sein.
Wichtig ist, die Decke muss gut passen, damit sie nicht einschnürt, drückt oder die Bewegung einschränkt.
Aber! Auch bei den Deckenherstellern ist die Passgenauigkeit bei jedem Pferd unterschiedlich oder sie haben die optimale Größe für Dein Pferd nicht im Sortiment.
Die Qualität der Decke bzw. des Stoffes ist ausschlaggebend.
Wie hoch ist die Luftdurchlässigkeit, die Atmungsaktivität und die Wasserfestigkeit?.
Diese Aspekte sind ausschlaggebend, wenn Du nicht ständig eine beschädigte Decke, ein verschwitztes, nasses oder frierendes Pferd haben möchtest.